Mitte September hat unser Verein ein Treffen der ehrenamtlich Engagierten aus Wittichenau initiiert. Unser Ziel ist, damit den Austausch zwischen den Gruppen zu fördern. Denn eine gezielte Vernetzung zwischen den Wittichenauer Vereinen fehle der Stadt bisher, stellt unser Vorstandsmitglied Theresia Kliemank fest. Mehr Austausch könne dazu beitragen, dass ehrenamtliches Engagement besser unterstützt werden kann und gemeinsame Interessen aller Vereine zu bündeln.
Zu unserem ersten Vereinsstammtisch hatten wir Vertreterinnen und Vertreter von fast 40 Vereinen, sowie 30 Clubs, Gruppen und Einzelpersonen eingeladen. 15 Personen folgten der Einladung. Unter den Gästen waren unter anderem Mitglieder des Karnevalsvereins, von Sportvereinen und -gruppen, Wittichenauer Clubs, sowie Angehörige der Verwaltung und des Stadtrats. Bei einer Einstiegsaktion zeigte sich, dass die meisten Anwesenden gleich für mehrere Vereine oder Gruppen aktiv sind.
Engagierte sind oft gleich doppelt und dreifach aktiv
Viele der Anwesenden sind bereits seit 10, 15 oder sogar 30 Jahren ehrenamtlich aktiv. Auch die Bereiche, in denen sie sich einbringen, zeigte eine große Vielfalt bürgerschaftlichen Engagements in Wittichenau – von Krabbelgruppe über Kinder- und Jugendarbeit und altersübergreifenden Angeboten für Menschen mit und ohne Behinderung war alles dabei.
Im Laufe des Abends kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über ihre ehrenamtliche Arbeit, aktuelle Herausforderungen und Themen ins Gespräch, die sie in ihrem Ehrenamt bewegen. Konkret ging es auch um Empfehlungen aus den Wittichenauer Vereinen und Gruppen an die Bundesregierung zur Frage: Wie kann die Politik ehrenamtliches Engagement noch besser unterstützen? Die Hinweise leiten wir über die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt an das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend weiter. Dort sollen sie in die Entwicklung einer Engagementstrategie des Bundes einfließen.
Wünsche aus den Vereinen: Entlastung von Bürokratie und Würdigung des Engagements
Die Gespräche an dem Abend zeigten, dass fehlender Nachwuchs und junge Menschen für ein Ehrenamt zu gewinnen die Vereine vor Herausforderungen stellt. Als belastend empfinden die Ehrenamtlichen bürokratische Auflagen und Vorgaben für die Vereinsarbeit. Die Teilnehmenden wünschten sich auch, dass ihr Engagement sichtbarer gewürdigt und anerkannt wird – sowohl vor Ort als auch auf politischer Ebene. Hierfür gab es im Laufe des Abends einige Vorschläge: Etwa die Ausgabe von Ehrenamtskarten oder Vergünstigungen in Wittichenauer Einrichtungen, die Einführung des Bildungsurlaubs oder bezahlter Ehrenamtstage auch in Sachsen oder die Anerkennung von Rentenpunkten für ehrenamtliches Engagement.
An unseren Bürgerverein gab es den Wunsch eine Veranstaltung rund um die Beantragung von Fördermitteln zu organisieren. Auch wünschten sich die Ehrenamtlichen, dass bestehende Angebote wie die preisgünstige Vermietung eines Kleinbusses fortgesetzt werden. Außerdem sprachen sich die Vertreterinnen und Vertreter der Gruppen und Vereine dafür aus, den Vereinsstammtisch zu wiederholen, um weitere Erfahrungen austauschen und zu Jahresbeginn Vereinstermine koordinieren zu können.