Wir haben Ende April einen neuen Kleinbus gekauft. Damit möchte unser Verein dazu beitragen das vielfältige Freizeit- und Bildungsangebot in der Stadt zu erhalten und für viele erreichbar zu machen. Uns geht es auch darum, die Gemeinde stärker mit anderen Orten und Bürgerinitiativen zu verbinden und damit auch neue Möglichkeiten zur Erholung und zum Sport zu schaffen.
Menschen, die sich zusammenfinden und gemeinsam etwas unternehmen möchten, sollen den Bus nutzen können. Die Nutzung ist allerdings auf gemeinnützige Initiativen beschränkt. So können Vereine, die Gruppen und Initiativen aus der Stadt und den Ortsteilen mit dem Fahrzeug unterwegs sein, um Veranstaltungen zu besuchen und Freizeitangebote in der weiteren Umgebung zu nutzen.
Ergänzung für den betagten Stadtbus
Der Kleinbus führt damit ein Mobilitätsangebot fort, dass es seit 2001 in der Stadt gibt. Damals hatte die Wittichenauer Kinder Mrs. Nikovich-Stiftung einen Kleinbus für die Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt beschafft. 2009 ist dieser Bus ersetzt worden. Der blaue Kleinbus wird fast jedes Wochenende von den Wittichenauer Vereinen und Gruppen genutzt, unter der Woche sind die Kindergärten und Schulen die Hauptnutzer des Fahrzeugs.
Schülerinnen und Schüler der Oberschule fuhren mit diesem Kleinbus zum Beispiel zum Segeln an den Bärwalder See, die Pfadfinder zur Skitour ins Erzgebirge und künftige Rettungsschwimmer für’s Waldbad zur Ausbildung nach Kamenz. So ist der Kleinbus pro Jahr zwischen 16.000 und 25.000 Kilometer unterwegs. Inzwischen stehen mehr als 200.000 km Gesamtfahrleistung auf dem Tacho. Immer häufiger sind Reparatur- und Wartungsarbeiten nötig.
Wittichenauer Pfadfinder bereiteten Neuanschaffung über anderthalb Jahre vor
Weil der Bus unter anderem für die Vereinsarbeit der Wittichenauer Pfadfinder immens wichtig ist, haben die Pfadfinder vor anderthalb Jahren einen Arbeitskreis gegründet, um eine Ersatzbeschaffung vorzubereiten. Die Pfadfinder haben Anforderungskataloge geschrieben, Betreiberkonzepte durchgespielt, Versicherungsangebote eingeholt und sind Fahrzeuge unterschiedlicher Marken Probe gefahren. Im September vergangenen Jahres beantragten sie Fördergeld für die Anschaffung eines neuen Kleinbusses und zwar über das Förderprogramm, mit dem vor zwölf Jahren der aktuelle Stadtbus finanziert wurde.
Im März erhielten die Pfadfinder den Förderbescheid. Der Freistaat gibt mehr als 56.000 Euro für ihr Mobilitätsprojekt. Fast zeitgleich hat der Verein(t) für Wittichenau e.V. bei einem Ideenwettbewerb des Landes ein Preisgeld von 10.000 Euro für dasselbe Vorhaben gewonnen. Auch deshalb entschlossen sich die Pfadfinder ihr Projekt und die große Fördersumme an unseren Verein abzugeben. Beide Vereine erwarten, dass das Mobilitätsprojekt bei uns besser aufgehoben ist, weil wir mit unseren hauptamtlichen Mitarbeiterinnen besser in der Lage sein werden, den Kleinbus zu verwalten und die Betriebskosten für das Fahrzeug zu schultern – jährlich sind das rund 2.800 Euro.
Mehr Platz und Komfort im neuen Bus
Ende April gelang es dann ein geeignetes Fahrzeug in die Stadt zu holen. Der schwarze VW T6 hat inklusive Fahrersitz neun Sitzplätze und ist mit einer Anhängerkupplung ausgestattet. Sitze und Boden sind abwischbar. Der Bus verfügt über ein Sieben-Gang-Automatikgetriebe und kann bequem per Tempomat und Abstandsregler gefahren werden. Über das moderne digitale Cockpit kann eine Verbindung zum privaten Smartphone hergestellt werden, um so zum Beispiel die Navigationsapps vom Handy nutzen zu können. Als Langversion bietet der Bus außerdem deutlich mehr Stauraum im Heck als der Kleinbus der Stadt (das ehemalige Kids-Shuttle).
Wir suchen Mitstreiterinnen und Vordenker zum Thema Mobilität
In einem neuen Arbeitskreis soll der Bus nun für die Nutzung durch die Wittichenauer Vereine und Gruppen vorbereitet werden. Ab Ende Mai wird er nutzbar sein. Die Reservierung soll übers Internet ermöglicht werden. Fahrtenbuch und Nutzerstatistik werden digital geführt. Damit könnten die Fahrten leichter ausgewertet und das Mobilitätsangebot optimiert werden. Unter anderem wollen wir so prüfen, ob wir später auf einen Elektrobus umsteigen können.
Langfristiges Ziel ist, eine Art Mobilitätsstation einzurichten, in der weitere Fahrzeuge zur Verfügung gestellt werden, so zum Beispiel Elektro-Lastenfahrräder. Wer sich dafür interessiert, das Busprojekt in diese Richtung weiterzuentwickeln, ist eingeladen im Arbeitskreis mitzuwirken. Für die Mitarbeit anmelden, kann man sich per Mail an kontakt@jakubetzstift.de oder per Telefon unter der Nummer 0157/75352485.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.