Vortrag erinnerte an das Schicksal Wittichenauer Juden im Nationalsozialismus

Mit einem Vortrag ist am 9. November im Jakubetzstift an das Schicksal zweier jüdischer Familien im Nationalsozialismus erinnert worden. Eric Schimann berichtete vor mehr als 60 Zuhörern im Bennosaal von der Deportation und Ermordung der Wittichenauer Familie Neufeld und der Flucht der Kaufmannsfamilie Hilsenrath nach Argentinien. Schimann hatte deren Geschichte vor zehn Jahren mit seiner Pfadfindergruppe ans Licht geholt. Zuvor war er bei einem Schulausflug ans Holocaust-Mahnmal nach Berlin auf die Namen der ermordeten Wittichenauer Juden gestoßen. Die Jugendlichen recherchierten über zwei Jahre in Archiven, befragten Zeitzeugen und ließen am letzten Wohnort der Familie Neufeld Stolpersteine verlegen. Um sich besser in die Situation der Familien in der NS-Zeit hineinversetzen zu können, fügten sie die Rechercheergebnisse zu fiktiven Tagebucheinträgen der jüdischen Familien zusammen. Die beim Vortragsabend vorgelesenen Szenen machten die Ereignisse vor 85 Jahren besonders anschaulich.

Im Bennosaal war außerdem eine Ausstellung aufgebaut, die die Pfadfinder zu ihren Rechercheergebnissen gestaltet haben. Darauf sind auch historische Fotos und Dokumente abgedruckt, die die Jugendlichen bei ihrem Projekt aus verschiedenen Archiven zusammengetragen haben. Die Ausstellung ist noch bis zum 1. Dezember im Pavillon an der Wittichenauer Oberschule zu sehen. Sie kann dort werktags zu den Öffnungszeiten der Schule – in der Regel von 7:30 bis 15:00 Uhr – besichtigt werden.

Über den Vortragsabend im Jakubetzstift berichtete auch die Sächsische Zeitung. Der Artikel ist hier nachzulesen.

Die Pfadfinder haben zu ihrem Geschichtsprojekt außerdem eine Online-Dokumentation erstellt. Sie ist zu finden unter stolpersteine.wittichenauer-pfadfinder.de

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